Kultureller Austausch und gelebte Partnerschaft mit dem Landkreis Raplamaa
Vom 3. bis 7. Juli nahm eine Delegation des Landkreises Kaiserslautern unter der Leitung von Landrat Ralf Leßmeister gemeinsam mit dem Symphonischen Blasorchester (SBO) am traditionsreichen Sänger- und Tanzfest in Tallinn sowie am Besuchsprogramm im estnischen Partnerlandkreis Raplamaa teil. Für das SBO war es bereits der zweite Auftritt bei dieser bedeutenden nationalen Kulturveranstaltung. Die seit 2003 bestehende Partnerschaft zwischen den beiden Landkreisen hat sich durch zahlreiche gegenseitige Besuche zu einer engen Freundschaft entwickelt.
Auf Einladung von Heiki Hepner, Vorsitzender des Verbands der Kommunalverwaltungen im Landkreis Raplamaa, einem Zusammenschluss der Gemeinden Rapla, Kehtna, Märjamaa und Kohila, reisten neben dem Landrat auch Andreas Dein (Leiter der Unteren Naturschutzbehörde), Matthias Hecktor (stv. Wehrleiter Ramstein und stv. Brand- und Katastrophenschutzinspekteur) sowie Pressesprecher Reiner Voß nach Estland.
Vielfältiges Besuchsprogramm – von Geschichte bis Hochtechnologie
Donnerstag: Zum Auftakt stand ein Besuch des Viimsi Open-Air Museums nahe Tallinn auf dem Programm, das eindrucksvoll das Leben der Küstenbevölkerung zu Beginn des 20. Jahrhunderts dokumentiert. Begleitet wurden die Gäste unter anderem von Veiko Rakaselg, einem ehemaligen Studenten aus Kaiserslautern, der heute wieder in Tallinn lebt.
Freitag: Die Delegation war Ehrengast beim farbenfrohen Tanzfestival in Tallinn mit über 12.000 Tänzerinnen und Tänzern. Nachmittags führte Forstexperte Hepner die Gruppe durch das geschützte Mukri-Moor bei Kehtna – ein Naturjuwel voller seltener Pflanzen und Tiere. Abends traf man sich zum Austausch mit Vertretern des Gemeindeverbands Raplamaa in der idyllischen Loobergi-Farm.
Samstag: Höhepunkt des Wochenendes war der große Festumzug mit 43.000 Teilnehmern, darunter auch die Delegation des Landkreises Kaiserslautern, die gemeinsam mit dem Partnerlandkreis im Umzug mitlief. Trotz strömenden Regens begeisterte das SBO unter Leitung von Dirigent Jochen Lorenz mit einem mitreißenden musikalischen Auftritt auf dem Weg zum Festivalgelände.
Sonntag: Beim offiziellen Sängerfest in der legendären „Sängermuschel“ von Tallinn musizierte das SBO vor rund 100.000 Besuchern gemeinsam mit 30.000 Sängerinnen und Sängern aus ganz Estland – ein unvergesslicher Moment inmitten eines siebenstündigen Kulturprogramms.
Letzter Tag im Zeichen von Bildung, Ökologie und Genuss
Während das SBO im Estnischen Freilichtmuseum den letzten Reisetag musikalisch ausklingen ließ, besuchte die Delegation den Ort Kohila. Bürgermeister Allar Haljasorg stellte dort die dynamische Entwicklung der Region vor – von moderner Infrastruktur bis zur geplanten „Baltic-Trail“-Hochgeschwindigkeitsverbindung. Im Dendropark von Heiki Hepner pflanzten die Gäste eine europäische Lärche als Symbol der Freundschaft. Ein Besuch der TOHI Distillery rundete das Tagesprogramm ab, gefolgt von einem Interview mit Landrat Leßmeister durch die Zeitung Raplamaa Sõnumid.
Bilanz einer bewegenden Reise
Zurück bleiben eindrucksvolle Erlebnisse: Eine moderne, digital vernetzte Gesellschaft, herzliche Menschen, authentische Gastfreundschaft – selbst im estnischen Dauerregen. Und eine Partnerschaft, die weit mehr als formell ist: lebendig, vertraut und zukunftsorientiert.
Landrat Leßmeister resümierte: „Diese Reise hat erneut gezeigt, wie wichtig und bereichernd internationale Beziehungen auf kommunaler und vor allem europäischer Ebene sein können. Wir freuen uns darauf, unsere estnischen Freunde bald bei uns im Landkreis willkommen zu heißen.“
8. Juli 2025 von Reiner Voß