Beim Jahresrückblick der von Stadt und Landkreis Kaiserslautern gemeinsam betriebenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFK) konnte ein positives Fazit gezogen werden: Zwar sei die Wirtschaftslage im Allgemeinen schwierig, die Region steht aber weiterhin krisenfest da.
„Auf mehreren Standbeinen steht es sich besser“, nannte Geschäftsführer Philip Pongratz besonders den Branchen-Mix in Stadt und Landkreis als Vorteil. Er verwies auf den leichten Anstieg der Anzahl der Arbeitsplätze in der Stadt und die stabile Anzahl von Arbeitsplätzen im Kreis. Zudem würden die Unternehmen ihre Beschäftigten halten. Allerdings müssten unbedingt neue Industrie- und Gewerbeflächen ausgewiesen werden, um einen Stillstand zu verhindern.
Landrat Ralf Leßmeister mahnte, dass die Kreisumlageaufkommen im Landkreis erstmals seit fast 20 Jahren rückläufig seien, obwohl die Umlage sogar geringfügig angehoben wurde. Als Gründe hierfür nannte er zurückgehende Gewerbesteuereinnahmen, die den Unternehmen auf Grund der zu hohen Energie- und Personalkosten und vor allem der Überregulierung zu schaffen machen. Eine florierende Wirtschaft sei für die Kommunen von essentieller Bedeutung – gehe es den Unternehmen und dem Mittelstand gut, geht es auch den Kommunen und den Menschen gut. Deshalb äußerte er den dringenden Appell an die Landes- und Bundespolitik, die Rahmenbedingungen zum Positiven hin zu ändern, um die Wirtschaft insgesamt zu stärken.
In Bezug auf das geplante Batteriezellwerk auf dem ehemaligen Opel-Gelände konnte Oberbürgermeisterin Beate Kimmel zwar noch keinen konkreten Termin nennen, war aber zuversichtlich, dass es zu einer positiven Entscheidung seitens des Interessenten ACC kommen werde. Landrat Leßmeister gab hier die Wichtigkeit der Logistik-Branche mit ihren Standorten in Stadt und Kreis zu bedenken, die den Geschäftsbetrieb des Batteriezellwerks sinnvoll ergänzen und unterstützen könnten.
Über den geplanten Zweckverband zur gemeinsamen Flächenentwicklung von Stadt und Landkreis soll in der nächsten Sitzung des Regionalausschusses entschieden werden. Landrat Leßmeister sei nach wie vor von dem Konzept und der Rechtsform überzeugt, betonte aber, dass sich dieser Prozess schon viel zu lange hinzieht. Für die Seite des Landkreises könne er die Beschlussreife und Unterstützung des Kreistages attestieren.
Oberbürgermeisterin Beate Kimmel hob die Bedeutung der Stadt als Forschungs- und Wissenschaftszentrum hervor. Gefördert wird diese Entwicklung durch die Eröffnung eines neuen KI-Innovations- und Qualitätszentrums und dem Umbau des ehemaligen C&A-Gebäudes zum Science & Technology Center „42“.
31 Januar 2025